Disclaimer: Die Enthüllungen über das Geschäftsgebaren von Fynn Kliemann vom Mai 2022 haben auch uns zutiefst erschüttert. Deshalb wollen wir hier festhalten: Fynn Kliemann hat dem Sneakerjagd-Team im Februar 2021 ein Paar alter Sneaker für unsere GPS-Recherche und dazu ein kurzes Video überlassen. Außer dieser “Schuhspende” hatte Fynn Kliemann mit der Sneakerjagd nichts zu tun.
Als Fynn Kliemann uns seine Sneaker gibt, ist das seltsam neu für den Influencer. „Ich schmeiß fast nie was weg“, sagt er, und seine ausgelatschten Vans seien gerade mal “zehn Jahre alt oder so.” Auf keinen Fall in so schlechtem Zustand, dass man sie schreddern müsste. „Ich hoffe, sie finden den Weg an den Fuß eines neuen Menschen.“
Für Fynn Kliemann startet die Sneakerjagd beim Fast-Fashion-Riesen “C&A”. Im Geschäft in der Hamburger Innenstadt sagt uns eine Mitarbeiterin, dass wir die Vans per Post einschicken sollen. Die alten Vans sollen über das „We take it back“-Programm ein neues Leben bekommen. Auf der Website schreibt C&A: „Gemeinsam können wir dafür sorgen, dass Kleidung länger getragen und nicht einfach nur zu Abfall wird.“
Fynn Kliemanns Sneaker sind im DHL Frachtpostzentrum Nohra angekommen. Hier werden Pakete sortiert und weitergeleitet. Die entscheidende Frage: Wohin gehen die Sneaker?
Die Reise geht weiter! Fynn Kliemanns ausgelatschte Vans melden sich per GSM-Signal aus einer Funkzelle zwischen Weimar und Apolda. Das Unternehmen “Texaid” sortiert in der Nähe alte Kleidung und Schuhe. Ob unsere Sneaker auch dabei sind?
Bewegungsalarm bei Fynn Kliemann: Die Vans wurden zwei Mal heftig gedreht. Sollten sie tatsächlich bei Texaid sein, könnten die Sneaker gerade sortiert werden. Gehen sie noch einmal auf Reisen oder landen die alten Treter direkt im Schredder?
Endlich haben wir Gewissheit: Fynn Kliemann ist bei Texaid. Wir erhalten ein GPS-Signal, das uns sieben Satelliten bestätigt haben. Später werden wir nach Apolda fahren und uns das Sortierwerk ansehen. Im Artikel liest du, warum “Recycling” nicht unbedingt das ist, was man sich darunter vorstellt – und weshalb man nur gute Sneaker in eine Recycling-Box werfen sollte.
Fynn Kliemann hat das Werk von “Texaid” verlassen, aber weit ist er nicht gekommen. Seine Schuhe wurden aussortiert. Jetzt liegen die Vans ein paar Kilometer weiter in einem Industriegebiet. Offenbar wird hier Müll gesammelt. Ist das schon die Endstation?
Fynn Kliemanns Sneaker haben sich rund 60 Kilometer weiter nach Nordwesten bewegt. Mit schwachem GSM-Signal melden sie sich aus Leuna. Direkt um die Ecke: Die örtliche Müllverbrennungsanlage, die offiziell als “thermische Restabfallbehandlungs- und Energieerzeugungs-Anlage” bezeichnet wird. Für Fynn Kliemanns Vans ist die Reise hier zu Ende. RIP.
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